Predigt am 13.6. 1. Kor. 9, 16-23

Predigtvorbereitung zu 1. Korinther 9, 16-23

Das damalige Korinth, an das dieser Brief von Paulus gerichtet ist, ist uns von allen paulinischen Gemeinden am besten bekannt. Die dortige Gemeinde hatte mit etlichen Problemen zu kämpfen. So fragten sie Paulus über Dinge wie Heirat, und Götzenopfer. Und Paulus war einiges über die Gemeinde zu ohren gekommen, was ihm nicht behagte. Daher schreibt er diesen Brief an die Gemeinde.

Paulus spricht in Kap. 8 vom Essen des Götzenopferfleisches: Wir sind nicht an das Gesetz gebunden, da wir aus der Gnade leben und nicht durch das Gesetz gerecht werden. Aber wir sollen anderen, die unter dem Gesetz leben nicht zum Ärgernis werden, sondern lieber auf das essen des Opferfleisches verzichten. Dieser Gedanke des anpassens an uns fremde Gegebenheiten bildet einen Hauptgedanken des zweiten Teils von Kap. 9.

Nun möchte ich den Bibeltext lesen:

[1Kor 9,1] Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht unsern Herrn Jesus Christus gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn? [1Kor 9,2] Bin ich für andere kein Apostel, so bin ich es doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem Herrn. [1Kor 9,3] Dies ist meine Verteidigung denen gegenüber, die mich zur Rede stellen: [1Kor 9,4] Haben wir nicht Vollmacht, zu essen und zu trinken? [1Kor 9,5] Haben wir nicht Vollmacht, eine Schwester als Gattin mit uns zu führen, wie auch die andern Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? [1Kor 9,6] Oder haben nur ich und Barnabas keine Vollmacht, die Arbeit zu unterlassen? [1Kor 9,7] Wer zieht je auf eigene Kosten ins Feld? Wer pflanzt einen Weinberg und ißt nicht von dessen Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? [1Kor 9,8] Sage ich das nur nach menschlicher Weise? Sagt es nicht auch das Gesetz? [1Kor 9,9] Ja, im Gesetz Moses steht geschrieben: «Du sollst dem Ochsen das Maul nicht verbinden, wenn er drischt.» [1Kor 9,10] Kümmert sich Gott nur um die Ochsen? Sagt er das nicht vielmehr wegen uns? Denn unsertwegen steht ja geschrieben, daß, wer pflügt, auf Hoffnung hin pflügen, und wer drischt, auf Hoffnung hin dreschen soll, daß er [des Gehofften] teilhaftig werde. [1Kor 9,11] Wenn wir euch die geistlichen Güter gesät haben, ist es etwas Großes, wenn wir von euch diejenigen für den Leib ernten? [1Kor 9,12] Wenn andere an diesem Recht über euch Anteil haben, sollten wir es nicht viel eher? Aber wir haben uns dieses Rechtes nicht bedient, sondern wir ertragen alles, damit wir dem Evangelium Christi kein Hindernis bereiten. [1Kor 9,13] Wisset ihr nicht, daß die, welche die heiligen Dienstverrichtungen besorgen, auch vom Heiligtum essen, und daß die, welche des Altars warten, vom Altar ihren Anteil erhalten? [1Kor 9,14] So hat auch der Herr verordnet, daß die, welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. [1Kor 9,15] Ich aber habe davon keinerlei Gebrauch gemacht; ich habe auch solches nicht darum geschrieben, damit es mit mir so gehalten werde. Viel lieber wollte ich sterben, als daß mir jemand meinen Ruhm zunichte machte!

1Kor 9,16 Denn wenn ich das Evangelium predige, so ist das kein Ruhm für mich; denn ich bin dazu verpflichtet, und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!

1Kor 9,17 Tue ich es freiwillig, so habe ich Lohn; wenn aber unfreiwillig, bin ich [gleichwohl] mit dem Verwalteramt betraut.

1Kor 9,18 Was ist denn nun mein Lohn? Daß ich bei meiner Verkündigung des Evangeliums dieses kostenfrei darbiete, so daß ich von meinem Anspruch ans Evangelium keinen Gebrauch mache.

1Kor 9,19 Denn wiewohl ich frei bin von allen, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht, um ihrer desto mehr zu gewinnen.

1Kor 9,20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, auf daß ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz - obschon ich nicht unter dem Gesetz bin -, damit ich die unter dem Gesetz gewinne;

1Kor 9,21 denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz - wiewohl ich nicht ohne göttliches Gesetz lebe, sondern in dem Gesetz Christi -, damit ich die gewinne, welche ohne Gesetz sind.

1Kor 9,22 Den Schwachen bin ich wie ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne; ich bin allen alles geworden, damit ich allenthalben etliche rette.

1Kor 9,23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.

[1Kor 9,25] Jeder aber, der sich am Wettlauf beteiligt, ist enthaltsam in allem; jene, um einen vergänglichen Kranz zu empfangen, wir aber einen unvergänglichen. [1Kor 9,26] So laufe ich nun nicht wie aufs Ungewisse; ich führe meinen Faustkampf nicht mit bloßen Luftstreichen, [1Kor 9,27] sondern ich zerschlage meinen Leib und behandle ihn als Sklaven, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.

Soweit also der Predigttext für Heute in seinem Umfeld.

Was steht da?

Im ganzen Kapitel 9 geht es um den Dienst des Apostels. Zunächst geht Paulus auf Vorwürfe aus der Gemeinde ein (V.3). Ich vermute, ihm wurde vorgeworfen, kein richtiger „Sendbote“, sprich Apostel zu sein. Begründet dürfte das darin sein, daß Paulus seinen Lebensunterhalt selbst verdiente. Dies taten die anderen Propheten, Verkündiger und Wundertäter nicht. Sie ließen sich vom Volk aushalten. Ja, auch den Aposteln („Sendboten“) Christi wurde gesagt: „Esst was euch vorgesetzt wird“ (Lk. 10, 7.8. Lk 10,7 In demselben Hause aber bleibet und esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Gehet nicht aus einem Haus ins andere. Lk 10,8 Und wo ihr in eine Stadt kommt, und sie euch aufnehmen, da esset, was euch vorgesetzt wird;)

Also stellt Paulus an dieser Stelle des Briefes an die korinther Gemeinde klar, warum er sich selbst versorgt, und es ablehnt von der Gemeinde versorgt zu werden (V. 4-18).

Anschließend geht er auf die Grundprinzipien seiner Verkündigung des Wortes Gottes ein (V. 19-27). Und mit diesem 2. Teil des Predigttextes möchte ich beginnen. Und dazu möchte ich ganz vorne beginnen. Von wirklich ganz vorne. Na ja, zumindest fast.

  1. Gott will den Menschen zurück
  2. Wie verbreiten wir das Evangelium?
  3. Was ist unsere Motivation dabei?
  4. Ehre / Ruhm
  5. Wie gehen wir mit den MA um?

Bitte senden Sie Ihre Kommentare an Andreas Walter. Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisert am 13.06.99.